Tierpflege: Warum wir auf Natriumbenzoat & Kaliumsorbat verzichten
In vielen Rezepturen für Pflegeprodukte tauchen zwei Konservierungsstoffe besonders häufig auf: Natriumbenzoat (Sodium Benzoate, E211) und Kaliumsorbat (Potassium Sorbate, E202). Sie sind günstig, zuverlässig gegen Hefen und Schimmel und daher beliebt. Für die Tierpflege sind sie jedoch aus mehreren Gründen problematisch. Wir haben deshalb intensiv entwickelt, um wirksame, hautfreundliche Tierpflegekosmetik ohne Natriumbenzoat und Kaliumsorbat anbieten zu können.
Warum in der Tierpflege ein „No‑Go“: der nötige niedrige pH‑Wert
Damit Natriumbenzoat und Kaliumsorbat antimikrobiell wirken, müssen Formulierungen sauer eingestellt werden – typischerweise mit einem pH‑Wert unter 6,0. Das passt zur menschlichen Haut, deren Säureschutzmantel bei etwa pH 4,7–5,5 liegt. Hundehaut liegt hingegen deutlich neutraler (häufig um pH ~7), ebenso die Haut vieler anderer Tierarten. Wird ein Shampoo, Spray oder eine Pflegelotion für Tiere künstlich stark angesäuert, kann dies
- den Hautbarriere‑Lipiden zusetzen und den TEWL (transepidermalen Wasserverlust) erhöhen,
- das Mikrobiom der Tierhaut aus dem Gleichgewicht bringen,
- Juckreiz, Rötungen und Schuppenbildung begünstigen und
- durch Leckverhalten zusätzlich zu einer unnötigen oralen Aufnahme der Säuren/Salze führen.
Kurz: Was für den Menschen vertretbar sein kann, ist für Tiere – insbesondere Hunde – häufig keine gute Wahl. Darum gelten Natriumbenzoat und Kaliumsorbat in unserer Tierpflege als „No‑Go“.
Natriumbenzoat: kurz erklärt
Was ist es? Natriumsalz der Benzoesäure; weißer, geruchloser, gut wasserlöslicher Feststoff.
Warum wird es eingesetzt? Hemmt Schimmel und bestimmte Bakterien, kann Eigengerüche maskieren und sogar Korrosion an Verpackungen reduzieren.
Wo liegen die Probleme?
- Sensibilisierungspotenzial: kann Haut‑ und Atemwegsreaktionen auslösen; Betroffene mit Empfindlichkeiten gegenüber Salicylaten reagieren häufig stärker.
- Reaktivität: Unter bestimmten Bedingungen (z. B. in Gegenwart starker Antioxidantien/Metallionen) sind unerwünschte Nebenprodukte beschrieben.
- Expositionssummen: Stoff findet sich auch in Lebensmitteln – zusätzliche dermale Aufnahme über Pflegeprodukte ist aus Vorsorgegründen vermeidbar.
Steckbrief Natriumbenzoat
- INCI: Sodium Benzoate
- Synonyme: E211, Antimol
- CAS: 532‑32‑1
- Schmelzpunkt: ca. 436 °C
- Wirksamkeitsfenster: saures Milieu, pH < 6,0.
Kaliumsorbat: kurz erklärt
Was ist es? Kaliumsalz der Sorbinsäure; weißes, geruchloses Pulver.
Warum wird es eingesetzt? Bewährt gegen Hefen und Schimmel, kostengünstig und breit verfügbar.
Wo liegen die Probleme?
- Hautreaktionen: bei empfindlichen Tieren und Halter:innen sind kontaktirritative oder allergische Reaktionenmöglich.
- Zellverträglichkeit: In‑vitro‑Untersuchungen berichten über Beeinflussungen von Zellen des Immunsystems – ein zusätzlicher Grund, Exposition zu vermeiden, wenn geeignete Alternativen vorhanden sind.
- pH‑Zwang: Auch Kaliumsorbat benötigt ein saures pH‑Umfeld, was Tierhaut unnötig stresst.
Steckbrief Kaliumsorbat
- INCI: Potassium Sorbate
- Synonyme: E202
- Schmelzpunkt: ca. 270 °C (Zersetzung)
- Wirksamkeitsfenster: saures Milieu, pH < 6,0.
Hinweis: Aufnahmemengen (ADI‑Werte) sind lebensmittelbezogen und art‑/speziesabhängig nicht ohne Weiteres übertragbar. In der Tierpflege verfolgen wir daher konsequent den Vorsorge‑ und Minimierungsansatz.
Unser Ansatz: moderne „Hurdle“-Konzepte ohne Benzoate & Sorbate
Statt die Haut der Tiere durch niedrige pH‑Werte zu belasten, kombinieren wir mehrere möglichst milde Bausteine:
- Multifunktionale Feuchthaltemittel mit antimikrobieller Nebenwirkung (z. B. Pentylene Glycol, Caprylyl Glycol, Propanediol).
- Glyceryl‑Ester (z. B. Glyceryl Caprylate) zur Störung mikrobieller Membranen – sanft zur Haut, effektiv gegen Keime.
- Ethylhexylglycerin als Booster in niedrigen Einsatzkonzentrationen.
- Chelatoren (z. B. Natrium‑Phytat) zur Bindung von Metallionen und Stabilisierung.
- Antioxidative Schutzsysteme zur Produktstabilität ohne Einfluss auf den pH der Tierhaut.
- pH‑angepasste Formulierungen (nahe dem natürlichen Tierhaut‑pH), die die Barriere respektieren.
Dieses mehrstufige („Hurdle“-)Konzept sorgt für Produktsicherheit – ohne die Nachteile von Natriumbenzoat und Kaliumsorbat und ohne unnötig saure Rezepturen.
Was bedeutet das für Sie und Ihr Tier?
- Hautbalance respektiert: pH‑angepasste Pflege hilft, Mikrobiom und Barriere intakt zu halten.
- Weniger Reizpotenzial: Verzicht auf potenziell sensibilisierende Konservierer und zu saure pH‑Werte.
- Sichere Haltbarkeit: Durchdachte Kombination milder Konservierungsbausteine plus geeignete Verpackung.
Markenfazit: Elbpfoten
Unter der Marke Elbpfoten verzichten wir konsequent auf Natriumbenzoat, Kaliumsorbat sowie weitere problematische Konservierungssysteme, die einen zu niedrigen pH‑Wert erfordern.
Unsere Rezepturen sind tierhautnah pH‑abgestimmt, setzen auf multifunktionale, milde Konservierungsbausteine und strenge mikrobiologische Qualitätsprüfungen.
So erhalten Sie Produkte, die haltbar, sicher und besonders hautschonend sind – entwickelt mit dem Anspruch, die Barriere, das Mikrobiom und das Wohlbefinden Ihres Tieres bestmöglich zu unterstützen.