Kishu

Kishu

Der Kishu ist in Deutschland eher selten anzutreffen und stammt aus Japan. Er gehört zur Gruppe der Spitze und ist ein mittelgroßer, kraftvoller und selbstbewusster Hund. Wer sich für die außergewöhnliche Rasse interessiert, sollte sich vorher genau über die Eigenschaften und den Charakter informieren, denn der Kishu ist nicht für jeden Hundefan geeignet.



Der Kishu und seine Geschichte
Der Rassenname leitet sich von einer gleichnamigen historischen, japanischen Provinz ab, die früher von den beiden Präfekturen Wakayama und Mie gebildet wurde. Hier haben die Hunde mit der kräftig gerollten oder sichelförmig gebogenen Rute ihren Ursprung. 1934 legte man fest, dass das Haarkleid einfarbig sein muss. Seitdem gehört die Rasse auch zu den japanischen Naturdenkmälern. Das Export-Verbot in andere Länder wurde für den Kishu erst 1970 aufgehoben: Kein Wunder, dass man ihn außerhalb von Japan kaum kennt! Dabei eignet er sich vorzüglich für die Jagd auf Wildschwein, Reh und Hirsch, als Wachhund sowie – bedingt – als Familienhund.



Der Kishu und sein Charakter
Der Kishu ist intelligent, ausdauernd, selbstständig, mutig und permanent verteidigungsbereit. Unterwürfigkeit ist ihm fremd, und sein starker Willen lässt ihn manchmal kontrollierend wirken. Eine wirklich enge Bindung geht er meist nur mit einem Menschen ein, diesem gegenüber erweist er sich als absolut loyal. Leben Kinder im Haushalt, müssen sie seine Grenzen unbedingt respektieren. Ganz wichtig: Hat er nicht genug Beschäftigung, langweilt er sich schnell. Da er sich gerne eigenständig auf Wanderschaft begibt, muss das Grundstück zudem gut eingezäunt sein.



Kann man einen Kishu alleine lassen?
Werden die Hunde optimal ausgelastet, können sie für einige (wenige) Stunden alleine bleiben. Ist ein Kishu jedoch regelmäßig und länger alleine und wird er nicht ausreichend gefordert, sucht er sich früher oder später eine Ersatzbeschäftigung.



Wie oft muss ich mit einem Kishu Gassi gehen?
Die bis heute noch sehr ursprüngliche Rasse braucht nicht nur viel Bewegung, sondern auch geistige Auslastung. Das bloße Spazierengehen reicht somit nicht aus. Außerdem sind die Tiere auch darüber hinaus am liebsten draußen und für die reine Wohnungshaltung eher nicht geeignet. Im Idealfall haben sie jederzeit Zugang zu einem umzäunten Grundstück oder Garten.



Ist der Kishu ein Hund für Anfänger?
Auf keinen Fall. Die dominanten und selbstbewussten Hunde gehören in erfahrene Hände und benötigen eine souveräne, aber nicht zu harte Erziehung. Es ist wichtig, dass das Tier seinen Besitzer akzeptiert und respektiert: Dann wird es Kommandos auch gerne und willig ausführen.



Kann man mit einem Kishu Fahrrad fahren?
Die nötige Ausdauer und Kraft besitzen ausgewachsene und gesunde Hunde dieser Rasse durchaus. Man sollte aber ihren Jagdtrieb nicht unterschätzen, außerdem ist es wichtig, dass die Tiere an andere Verkehrsteilnehmer gewöhnt sind.



Der Kishu und seine Gesundheit
Über rassetypische Erkrankungen ist nur sehr wenig bekannt. Die Hunde gelten allgemein als sehr robust und widerstandsfähig. Hin und wieder ist das Auftreten einer Schilddrüsen-Unterfunktion zu beobachten, was man aber mit Medikamenten gut in den Griff bekommen kann. Wichtig ist, dass die Tiere möglichst naturbelassenes Futter bekommen, denn sie neigen zu Umwelt- und Nahrungsmittelallergien. Außerdem vertragen sie Kälte deutlich besser als Hitze. Einige Vertreter der Rasse leiden zudem an einer angeborenen Fehlstellung des Augenlids. Dies lässt sich operativ beheben.



Der Kishu und seine Pflege
Der Kishu verfügt über eine sehr dichte Unterwolle, daher sollte er regelmäßig gebürstet werden. Dies ist vor allem in Zeiten des Fellwechsels wichtig, denn sonst verliert er überall extrem seine Haare. Da sich die Tiere bevorzugt draußen aufhalten, kann bei starken Verschmutzungen ein gelegentliches Bad sinnvoll sein. Obwohl die Rasse sehr robust ist, sollte dabei aber auf Pflegeprodukte für den menschlichen Gebrauch unbedingt verzichtet werden. Wie erwähnt, neigen die Tiere zu Allergien, außerdem sind die Inhaltsstoffe keineswegs auf die Bedürfnisse der Hundehaut und deren pH-Wert abgestimmt. Hautirritationen, Juckreiz und starke Hauttrockenheit wären die unangenehmen Folgen. Generell sollten Fell und Hundehaut nicht mit Inhaltsstoffen wie Mineralöl, Silikon, Paraben, Sulfat, Polyethylenglykol (PEG), Propylenglykol (PPG) und Phenoxyethanol in Berührung kommen. Auch auf synthetische Farb- und Duftstoffe sowie gentechnisch veränderte Organismen sollten Hundehalter bei der Pflege ihres Kishus verzichten. Zu empfehlen sind dagegen die milden und dennoch sehr wirksamen Shampoos von Elbpfoten, die Algen- und Ringelblumenextrakt, Hafersamenöl sowie besonders sanfte Tenside enthalten und explizit für Hunde und Katzen entwickelt wurden. Ist das Tier oft im Freien, muss auch an die Pflege der Ohren und Augen gedacht werden. Sammelt sich hier nämlich Schmutz, drohen böse Entzündungen. Am besten verwenden Hundehalter den Augen- und Ohrreiniger von Elbpfoten, der ebenfalls durch eine besonders milde Rezeptur überzeugt und dem Tier die Prozedur so angenehm wie möglich macht. Ohne dass ein Abwaschen erforderlich ist, werden Augen und Ohren effektiv von Schmutz befreit.



Steckbrief Kishu

Größe: 43 bis 55 cm
Gewicht: 13 bis 27 kg
Lebenserwartung: 11 bis 13 Jahre
Fellfarben: Weiß, Rot oder Sesam



Der Kishu, ein agiler Hund mit spannendem Wesen
Für die Stadtwohnung oder für unsichere Zeitgenossen ist die Rasse definitiv nicht geeignet. Sie hat einen starken Bezug zur Natur und braucht eine konsequente, selbstsichere Bezugsperson. Die Pflege ist zwar nicht sehr aufwendig, hochwertige, tiergerechte Pflegeprodukte wie beispielsweise von Elbpfoten sind aber ein Muss: Dann erstrahlt der stolze Kishu auch in seiner ganzen Schönheit und fühlt sich rundum wohl!

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